So oder ähnlich wird man in wenigen Jahren auf eine Zeit zurückblicken, in der man noch selbst das Auto zur Arbeit fuhr, Staus in Kauf nehmen musste und am Flughafen Stunden mit warten verbrachte.
Die Geschichte wiederholt sich
Vor 17 Jahren, zu Zeiten des Millenium-Bugs und Windows 98, konnte sich kaum jemand ausmalen, wie schnell sich die Welt verändern würde. Unwahrscheinlich, dass man sich mit dem neuen Nokia 3210 in der Tasche dachte, in 17 Jahren erhalte ich mein Flugzeugticket auf diesem Gerät. Geschweige denn daran sich den dazugehörigen Flug zu buchen, Preise zu vergleichen und anschliessend die Ferienfotos damit zu verwalten.
Tipping Point
Heute stehen wir an einem vergleichbaren „Tipping Point“. Neue Technologien werden reif und setzen sich durch. Bezogen auf das Thema Mobilität, geraten neue Lösungsansätze die man bisher nur aus Sci-Fi-Filmen kannte, in greifbare Nähe. Mutige Entrepreneure mit ausgeprägtem Anspruch an Nachhaltigkeit, entwickeln spannende Mobilitätskonzepte die nicht auf dem Reisbrett, sondern in Werkstätten, Entwicklungsabteilungen, Ideenwettbewerben und Fabriken entstehen.
Ideen, wie vakuumbasierte Zugsysteme, die früher belächelt wurden, sind heute salonfähig, sie werden diskutiert, es gibt Prototypen, erste Lösungen.
Visionen die noch vor 8 Jahren, als beispielsweise das Projekt Swissmetro begraben wurde, noch kaum mehr als ein ungläubiges Kopfschütteln bewirkt haben sind in!
Nicht nur technologischer Fortschritt führt zum aktuellen Innovationsschub. Unternehmer wollen die immer grösseren Herausforderungen urbaner Zentren lösen. Es geht darum Menschen schneller und nachhaltiger von A nach B zu befördern. Weniger Staus, Emissionen und Smog, entstanden durch das starke Preisgefälle zwischen Zentrum und Agglomeration, etc… Herausforderungen gibt es viele!
Betrachtet man einige mobilitätsbezogene Entwicklungen der letzten Jahre kommt so einiges Zusammen:
Auf der Strasse:
- Carsharing mit Unterstützung digitaler Technologien
- Carpooling und günstiges, transparentes, kundenorientierteres Taxifahren
- Implementierung immer intelligenterer Fahrerassistenzsysteme
- Erste Schritte in Richtung komplett autonomer Fahrzeuge
Auf der Schiene:
- Neue Geschindigkeitsrekorde
- Sogar in den Staaten wird an neuen Zugtechnologien geforscht, wie dies Hyperloop beweist. Dies verwundert aufgrund der chronisch verstopften Highways kaum.
- Neue Logistikkonzepte wie bspw. das Cargo Sous Terrain-Projekt
In der Luft:
- Grosser Drohnenhype im privaten Sektor mit immer mehr kommerziellen Lösungen
- Nachhaltigkeitskonzepte wie Solar Impuls oder Facebooks WLan-Drohne «Aquila» beweisen, dass auch Luftfahrt ohne Emissionen funktionieren kann
- Prototypen von Personendrohnen
In Richtung All:
- Wiederum Musk mit SpaceX, der vor hat Mars zu kolonialisieren.
- Private Raumfahrt wird in verschiedenen Projekten vorangetrieben.
Entdeckung der dritten Dimension im urbanen Raum
Auch wenn das für alle Städte mit Untergrundzügen nicht stimmt, wird gerade die dritte Dimension für den Personentransport im urbanen Raum entdeckt.
Verschiedene Unternehmen arbeiten an Konzepten, die es erlauben Einzelpersonen und Personengruppen autonom in der Luft von A nach B zu befördern. Der grosse Unterschied gegenüber bspw. dem Helikopter sind die viel geringeren Kosten, Schadstoff-Ausschüttungen und Lärm-Emissionen. So gibt es heute viele Unternehmen, die das erste «Auto der Lüfte» erstellen wollen. Kürzlich ist beispielsweise der erste Prototyp von Lilium abgehoben.
Mein Fazit
Die nächsten Jahren werden unglaublich spannend und wir werden später über die Zeit lachen, in jenen wir stundenlange Staus in Kauf nehmen mussten, autonome Fahrzeuge kritisch hinterfragt haben. Welche Entwicklungen und Technologien sich durchsetzen werden wird sich zeigen. Die Chancen, dass wir noch vor 2030 kaum mehr selbst steuern und uns zu Land, auf der Schiene und zu Luft komplett Computergesteuerter Systeme begeben stehen gut.