MCM Learnings

Mobile Marketing Konferenz 2017 – Universität St.Gallen (1/2)

Armando Schär Allgemein, Digitalisierung, Marketing

Das MCM-Institut der Uni St.Gallen hat für den 3. – 4. Mai zur Mobile Marketing Konferenz eingeladen. Vertreter namhafter Unternehmen wie die Post, Google, SBB, L’Oreal, der Migros oder der Swisscom teilten Insights rund um das Thema Mobile. Meine Learnings aus den beiden Tagen habe ich hier kurz zusammengefasst.

Studie «Quo Vadis Mobile Marketing in der Schweiz»

Prof. Dr. Katarina Stanoevska-Slabeva und Vera Lenz-Kesekamp stellen die neue Studie zum Status Quo in der Schweiz vor. Kern der Studie ist der Vorschlag einer neuen Segmentierungslogik für Mobile Nutzer:

Die entscheidenden Segmentierungsfaktoren sind:

  • Smartphone Kompetenz
  • Bindung zum Smartphone
  • Mobilspezifische Innovativität
  • Privatsphäre Bedenken

Daraus entstehen 6 statistisch signifikant ausgeprägte Segmente, die das MCM-Institut, ganz orientiert an der Zielgruppe Marketeers, nett benannt hat.

Diese sind:

  • Innocent Late-Night Surfers (5%)
  • Always-on Techno Innovators (15%)
  • Mobile Junkies (24%)
  • Trustful Mobile Geeks (13%)
  • Competent Pragmatics (28%)
  • Abstinent Conventionalists (15%)

Spannend an der Studie ist vor allem, dass die Ergebnisse bestehende Segmentierungsmethoden in Frage stellen und für mobil-orientierte Marketingaktivitäten eine ausschliesslich auf psychologische Merkmale ausgerichtete Segmentierung empfehlen.

Link zur Studie folgt nach Publikation… Bis dahin müssen meine Fotos reichen.
Update 11.05: Ich habe einige der Fotos durch Screenshots aus den Präsentationen ersetzt.

Quotes und Learnings aus verschiedenen Vorträgen

Google: Mobile Advertising: Current Developments and Future Trends

Luca Vento Jorge, Mobile Lead

Wichtigste Entwicklung für Mobile sei vor allem die Relevanz der Geschwindigkeit des mobilen Auftritts. Jede Unternehmung soll sich bei neuen Funktionen (und Bildern) fragen: „What’s the cost of opportunity of each image on your mobile site?“

Weiter sind Testing und UX zentral! „Don’t trust, test!“ Als Beispiel nennt Vento das Hamburger Menü in der Spotify App, das nach AB-Testing weichen musste, da Buttons unten näher an Daumen liegen.

Zur Erarbeitung von Mobile Sites nennt er 25 Designprinzipien. Abschliessend gab er den Zuhörern folgenden Leitsatz auf den Weg „Focus on the user and everything else will follow“

Ex Libris: Mobile Connect mit Kunden

Oona Grauers, Leiterin Marketing & Kommunikation Ex Libris AG

Ex Libris war früh in den Themen E-Commerce, VoD etc. dabei. Heute ist man in einem schwierigem Markt mit unterschiedlichsten Konkurrenten tätig.

Spannend am Ex Libris-Ecosystem ist die Integration der App in das Offline Erlebnis: Statt mit Kopfhörern Trailer im Geschäft zu hören, kann man Medien Abscannen und so übers App, mit den eigenen Kopfhörer Vorschauen hören. Wie stark dies in Zeiten von Spotify genutzt wird, ist fraglich.

Migros: Bilderkennung und Augmented Reality bei der Migros

Philipp Bühler, Projektleiter Digitale Kommunikation beim Migros-Genossenschafts-Bund

Vorgestellt wurde das Projekt „Discover“ und wie es bestehende Daten (Migipedia, Mgusto-Rezepte, Produktinformationssysteme, AHA-Hinweise, …) integriert und mit der Nutzung von VR/AR Mehrwert für Kunden generieren möchte.
Die Insights zum Success-Iceberg und dem schnellen, iterativen Vorgehen hat er im aufgeführten Slide festgehalten.

KYD: Kill your Darling
MAYA: Most Advanced Yet Acceptable

Crealogix: Virtual Reality Trigger the left and the right side of the brain.

Dr. Sandra Daub, Head Product Management Digital Banking

Crealogix möchte Finanzen erlebbar und intuitiv machen und visualisiert mit Hilfe von VR-Applikationen die persönliche finanzielle Situation und ermöglichst Szenarien.  Das Projekt „The Arcs“ kann als Prototyp getestet werden.

L’Oreal: Make Up Genius – The L’Oréal Augmented Reality App

Jorge Novais de Oliveira, Digital and Media Director at L’Oréal

De Oliveira stellt die „Maybelline New York 2.0“ App vor, die diese Tage gelaunched wird. Deren AR-Funktionen mit den iBeacons am POS arbeitet. Spannend ist hier die intensive Nutzung von Content, in dem von Influencern Video-Tutorials erstellt wurden.

SBB: Mobile First! bei der SBB

Christof Zogg, Director Digital Business SBB

Die SBB berichtete über die Veränderung von einem starren Entwicklungsprozess mit einer 8-jährigen App und 2 Releases im Jahr, zu einem agilen Vorgehen mit Partnerunternehmen, neuer App und 1-2 Releases im Monat. Weiter berichtete Zogg über die guten Erfahrungen durch die Einbindung der Kunden und nannte seine 6 Key Learnings.

ClickOn: VR & AR = Mixed Reality 2017 and beyond

Andreas Schneider

Ypsomed entwickelt smarte Geräte in der Welt der chronischen Krankheiten. Kernerkenntnis hier ist, dass es mit vielen Regulatorien und Stakeholdern schwierig ist, neue Technologien im Pharma-Bereich zu nutzen. Die Diffusionsgeschwindigkeit ist grundsätzlich langsamer als in anderen Branchen. Schneider startete seinen Vortrag in Bezug zu den Vorrednern auch mit dem Kommentar: „Jetzt hört der Spass auf, es wird ernst und geht ums Leben“.

Mein Fazit von Tag 1:

Mobile Marketing war das Thema und man sieht, dass Mobile nur als integriertes Thema funktioniert. Marketingabteilungen müssen sich mit Mobile beschäftigen, denn dessen zentrale Bedeutung sollte mittlerweile allen klar sein. Auch macht es keinen Sinn Apps und VR nur der Technologie-willen einzusetzen, sondern alle Aktivitäten im Mobile Marketing Bereich sollten zielgerichtet und gut geplant sein.

Das Thema ist spannend, es passiert viel und Unternehmen in der Schweiz sind drauf und dran, Neues auszuprobieren, Erfahrungen zu machen und dank dem Einsatz von Mobile Kundenwert zu schaffen.

Slide of the Day: