Quo vadis Mobile Marketing in Unternehmen?
Am zweiten Tag der #MoMaKu17 starten Prof. Dr. Katarina Stanoevska-Slabeva und Vera Lenz-Kesekamp mit Insights in die zweite Studie zum Status Quo des Mobile Marketings in der Schweiz.
Die Analyse zeigt Reifegrade der Unternehmungen in der Implementierung von mobilem Marketing.
Leider ist das aufgeführte Bild nicht sehr gut. Sobald ich die Präsentation vom MCM erhalten habe, werde ich es ersetzen…
Update 11.05: Ich habe einige der Bilder durch Screenshots aus den Präsentationen ersetzt.
Spannend waren wiederum die Unternehmensvorträge, wovon ich meine Erkenntnisse hier zusammengefasst habe.
Quotes und Insights aus den Vorträgen
Swisscom: Mobile Marketing der Dinge: Das schweizweite Netz für IoT ist live
Jaap Vossen, Head of Product Management Mobile Services at Swisscom
Meine Takeaways von seinem Vortrag:
- Digitalisierung bedeutet für mich vor allem Beschleunigung
- Heute stehen wir am Start der IOT Virtualisierungswelle
- Zum Beispiel bei vernetzten Fahrrädern
- Zum Beispiel bei der Transformation vom Urimathersteller zur Werbeagentur
Mobiliar: Hinter den Kulissen der Mobiliar: Storytelling auf Snapchat
Silvan Gertsch, Leiter Soziale Netzwerke & Plattformen
In seinem sehr interessanten Vortrag erzählt Silvan Gertsch von den ersten Gehversuchen der Mobiliar im Umfeld von Snapchat. Sie wollten die Plattform zur Erreichung der jüngeren Zielgruppen testen und haben zunächst an einem Event einen Pilot getestet. Heute wird das Medium regelmässig verwendet.
Gertsch liess sich von den über 300 Lernenden der Mobiliar inspirieren. In Workshops hat er sich im Vorfeld Insights zur Nutzung und mögliche Einsatzszenarien geholt. Der Pilot lief schliesslich am Paléo-Event.
Seine Learnings aus dem Pilot waren:
- Snapchat ist zeitintensiv
- Es braucht ergänzende Kommuikationsmassnahmen und ist kein Selbsläufer
- Ein Redaktionsplan und Storyboards müssen her
- Statements von Jungen für Junge – einfaches Platzieren von Werbebotschaften funktioniert nicht
- Snapchat funktioniert anders
- Storytelling – die richtige Länge ist wichtig (nicht zu lange Stories)
Seit Anfang Jahr wird Snapchat nun konsequent verwendet. Hierbei sind Themen wie Employer Branding, Ratgeber, Events mit Blick hinter Kulissen, kreative kurze humorvolle Stories, Regelmässigkeit, Quantitativ stetiges Wachstum wichtig. Reine Produktwerbung findet auf diesem Kanal nicht statt.
Letztlich nannte Gertsch Voraussetzungen für einen erfolgreichen Umsatz des Tools:
- Unternehmen brauchen einen Newsroom
- Wenig Prozesse, Entscheidungsfreiheit im Team
- Ressourcen / Regelmässigkeit sind wichtig
- Interdisziplinarität des Teams
- Junges Team
AKAD Zürich: Projekt Chatbot-Erfahrungsbericht
Anja Zell, Leiterin Fachstelle Marketing AKAD Zürich
Um im Bewerbungsprozess für Ausbildungsangebote Kunden zielgerichteter zu erreichen, hat sich die AKAD Zürich an einem Chatbot versucht.
Die Lösung soll gegen die Überflutung mit schlechten Angeboten helfen. So soll dieser nachfragen, was einen interessiert.
Catch waren freche, gefakte Chatanfrage-Gifs als Bannerwerbung auf 20min, Tilllate und weiteren Kanälen.
Grosser Vorteil der Lösung mit dem Facebook Messenger ist, dass man den Kunden nach 24h nochmals aktiv angehen kann/darf und per Default relativ viele Daten übermittelt werden.
Zentrales Learning von Frau Zell’s Team war es, dass sich mehrere Wellen / Iterationen lohnen. Die Ergebnisse der Kampagnen waren teilweise überraschend und die Iterationen erlaubten ein Aufgreifen der gemachten Erkenntnisse. Weiter führte Zeller folgende Punkte auf:
- Chatbots sind (noch) keine Lösung für alles
- Chatbots sollen einfach sein (selbsterklärend)
- Chatbots sollen auf eine Aufgabe fokussiert sein
- Chatbots sollen klar kommunizieren, wenn sie nicht weiter wissen
- Chatbots können erschrecken. Nur Daten verwenden, die vom User aktiv dem Bot angegeben wurden
- Und dennoch haben Chatbots ein riesiges Potenzial
Die AKAD plant das fixe Einbauen des Chatbots in den nächsten/neuen Webauftritt.
SRF: Chatbots und Messengrer-Dienste im Redaktionsalltag
Konrad Weber
Multimedia-Journalist bei SRF und Leiter des News Labs
Auch SRF nutzt Bots und machte erste Experimente mit Whatsapp.
Erkenntnis zu Whatsapp ist, dass es ein sehr persönlicher Kanal ist und extrem betreuungsintensiv ist.
Bei den Bots laufen erste Tests, wie den Abstimmungshelfern Jana und Nino (hier zum Energiegesetz).
Breaktout Sessions
Bei den beiden Breaktout Sessions zu VR/AR und UX bei Chatbots wurden vor allem Komplexität und Anwendungsfelder besprochen.
Zitat daraus ist bspw.: «Die Frage ist nicht ob VR/AR Geräte massentauglich und sich durchsetzen werden, sondern wie schnell.»
Abgeschlossen wurde die #MoMaKo17 mit der Präsentation der BUX-App durch Stefanie Grubenmann. Die Lösung ist eine mobile Storytelling iOS-App für Mixed-Reality Erfahrungen in Zürich, bei welcher man mit berühmten Schriftstellern in der Hosentasche, resp. auf dem Bildschirm, Städtetouren machen kann.
Mein Fazit
Die beiden Tage waren anregend, konnte man sich doch ein gutes Bild über aktuelle Entwicklungen im Mobile-Umfeld durch Schweizer Unternehmen machen. Ich gewann den Eindruck, dass viel gemacht und versucht wird und noch wenige Unternehmungen ihre Mobile-Investments wirklich amortisieren können und das Spiel trotzdem mitmachen müssen/wollen. Die ausgewählten Schwerpunktthemen AR/VR und Chatbots wirken beide noch nicht wirklich ausgereift und müssen sich über die nächsten Jahre beweisen.
Fest steht: Unternehmen, die mit klarem Ziel und über Marketing-Aktivitäten hinaus Mobile-Apps und Webauftritte betreiben, haben mit guten Konzepten heute Erfolg. Überragendes Beispiel hierfür ist die SBB Mobile-App.
Ich bin gespannt auf die Insights im nächsten Jahr…